VW T-Roc: R-Line 2.0 TSI DSG 4Motion - In die Vollen – oder Spaß mit Augenmaß? (2024)

Rund 50.000 Euro für einen Volkswagen T-Roc R ausgeben ist einfach nicht drin? Schade, aber nicht verzweifeln! GUTE FAHRT hat sich auf die Suche nach einer möglichen Alternative gemacht, die zwar nicht ganz so leistungsstark wie ein „R“ ist, aber zumindest optisch schon sehr nah an das supersportliche Kompakt-SUV herankommt. Und wir sind fündig geworden: Ein T-Roc R-Line. Seit der grundlegenden Überarbeitung des Rockers Ende 2021 ist speziell diese Ausstattungsversion im Aussehen so nah an den „echten“ R herangerückt, dass nur noch Spezialisten an einigen wenigen Details erkennen können, welcher Motor unter der Haube steckt.

Die meisten T-Roc rollen mit einem der 150 PS starken Aggregate vom Band. Da stehen der 2.0 TDI-Selbstzünder – wahlweise auch mit Allradantrieb – oder der 1.5 TSI-Benziner zur Wahl. Doch wer eigentlich mit einem T-Roc R liebäugelt, wird mit der Hälfte von dessen Leistung wohl eher nicht glücklich. Doch da gibt es ja noch den T-Roc 2.0 TSI DSG 4Motion mit 190 PS und 320 Nm maximalem Drehmoment. Der kommt dem Top-Roc noch am nächsten. Das hochmoderne Triebwerk ist serienmäßig an das bewährte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt und überträgt seine Kraft auf alle vier Räder.

Zweiliter-Turbo-Benziner, DSG, Allrad und das ganze verpackt in R-Line-Optik – da kommen wir der Sache doch schon näher. Doch die Frage ist: Kann er vielleicht sogar einen ähnlichen Fahrspaß bieten wie der „R“? Um das zu ergründen, ermitteln wir zunächst die nackten Zahlen auf der GF-Messstrecke. Alle Systeme auf Sport, Launch Control an, Bremse, Gas und ab geht die wilde Fahrt. Der 4Motion-Allradantrieb sorgt trotz Brachial-Start für souveräne Traktion, immer hart an der Schlupfgrenze. Aus dem Stand geht es in 6,6 Sekunden auf Landstraßentempo 100, nach 17,5 Sekunden stehen bereits 160 km/h an und es geht munter weiter bis zum Spitzentempo von 218 km/h. Augenscheinlich stand unser Testexemplar gut im Futter, denn Volkswagen verspricht für den Standard-Sprint auf 100 km/h lediglich 6,8 Sekunden. Uns soll‘s recht sein. Für den Überholsprint von 80 auf 120 km/h genehmigt sich unser T-Roc flotte 4,5 Sekunden. Das sind wirklich sportliche Werte.

Verlagssonderveröffentlichung

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Sicher, der echte „R“ kann das alles noch deutlich besser, stürmt in 4,9 Sekunden auf 100 und in 11,2 Sekunden auf 160 km/h, rennt abgeregelte 250 km/h – alles ermittelt im GF-Test in Ausgabe 9/22. Doch mal ehrlich: Wann kann man das auf öffentlichen Straßen wirklich noch auskosten? Eben, eher selten! Bleiben wir also auf dem Teppich und schauen, was der 190-PS-Roc sonst noch so drauf hat. Das 7-Gang-DSG etwa schaltet ultraschnell und nahezu ohne Zugkraftunterbrechung. Insbesondere im Sport-Modus hängt der Vierzylinder agil und hellwach am Gaspedal. Im Normal-Programm D liegt der Fokus des Doppelkupplungs-Automaten eher auf Drehzahlsenkung und Effizienz, der Roc rollt für möglichst geringen Spritverbrauch mit nur wenig über Standgas-Drehzahl.

Traktion bis zum Abwinken

Der elektronisch geregelte 4Motion-Allradantrieb nach Haldex-Prinzip verleiht dem Kompakt-SUV Traktion in Hülle und Fülle. Vier Programme stehen dafür per Drehregler auf der Mittelkonsole zur Verfügung – inklusive Schnee- und Gelände-Setup. Hinzu kommen ebenfalls serienmäßig fünf Fahrmodi von Eco bis Sport, die auch das optionale, adaptive DCC-Fahrwerk (1.045 Euro) mit verstellbarer Dämpferhärte einbinden, das auch am Testwagen verbaut war. Ein klarer Kauftipp der Redaktion, insbesondere an all jene, die größere als die serienmäßigen 17-Zoll-Aluräder ordern wollen. Bereits serienmäßig an Bord ist beim T-Roc R-Line die geschwindigkeitsabhängig sehr direkt und straff ausgelegte elektromechanische Progressivlenkung. Mit ihr lässt sich das Kompakt-SUV fein dosiert und äußerst agil dirigieren. Die Rückmeldung von der Fahrbahn passt ebenfalls prima.

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Fein abgestimmtes Fahrwerk

So ausgerüstet ist auch der T-Roc R-Line mit dem 190-PS-TSI alles andere als eine Spaßbremse. Er wedelt wie ein Riesenslalom-Racer super spurtreu und bis zum Grenzbereich neutral über kurvige Landstraßen, zeigt dabei nur geringe Nick- und Wankbewegungen der Karosserie, lenkt zackig ein.

Ist man im Fahrprogramm S unterwegs, hängt der Zweiliter-TSI zudem sehr aufmerksam am Gas, hält stets den passenden Gang für die nächste druckvolle Beschleunigung parat. Die Bremsanlage mit belüfteten Scheiben vorne und Scheiben hinten ist standfest dimensioniert und von zupackender Natur, hat mit dem nur rund 1.550 Kilo schweren Kompakt-SUV keine Mühe. Die Stopper sind fein dosierbar, der Druckpunkt am Pedal angenehm straff.

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Spurtreu und wendig

Auf der Autobahn rennt der T-Roc auch dank seines Allradantriebs stur geradeaus. Querfugen werden prima ausgebügelt, machen sich allenfalls akustisch bemerkbar. Spurrinnen und Längsfräsungen im Fahrbahnbelag irritieren ihn auch bei hohen Tempi nicht. Wer gerne ein wenig auf der linken Spur herumtobt, wird allenfalls bemerken, dass der 190-PS-Roc etwas Anlauf braucht, bis er seine Vmax von 218 km/h erreicht. Diese Übung fällt dem „echten R“ natürlich sehr viel leichter. In der City glänzt der T-Roc mit seinen kompakten Abmessungen, fährt sich wendig und agil, passt in jede Durchschnitts-Parklücke und macht auch in engen Parkhäusern keine Probleme. Wer möchte, kann zudem den serienmäßigen Park-Lenk-Assistenten bemühen und den Abstellvorgang automatisch erledigen lassen – einerlei ob längs oder quer, vor- oder rückwärts. Respekt, wer‘s da noch selber macht! Und der Verbrauch? Der ist grundsätzlich moderat, hängt aber – wie heute in der Ära der Turbomotoren üblich – ganz entscheidend vom Fahrstil ab. Wer es ganz geruhsam angehen lässt, wird mit Verbrauchswerten um die 7 Liter Super pro 100 Kilometer belohnt. Im Testschnitt genehmigte sich unser T-Roc 8,7 Liter pro 100 Kilometer. Wer hohe Tempi auf der Autobahn vorlegt, wird aber auch an der 10-Liter-Marke kratzen. Tempo fordert Tribut.

Nichts zu Mäkeln gibt‘s auch an der Ausstattung des T-Roc R-Line. Zusätzlich zur markanten Front- und Heckschürze, LED-Plus-Scheinwerfern mit LED-TFL, dunkelroten LED-Rückleuchten sowie der angedeuteten 4-Rohr-Auspuffanlage gibt es neben den bereits erwähnten Goodies natürlich den Spurhalteassistenten, die City-Notbremse und die automatische Distanzregelung ACC mit Stop&Go-Funktion. Hinzu kommen infotainmentseitig der Touchscreen, eine Telefonschnittstelle, App-Connect Wireless für Apple CarPlay und Android Auto, das Digital co*ckpit, DAB+ und zwei USB-C-Buchsen vorne wie hinten. Für mehr Komfort sind eine Klimaanlage, Funk-ZV, vollelektrische Spiegel, höheneinstell- und beheizbare Top-Sportsitze vorn, Mittelarmlehnen vorne wie hinten, Ambientelicht und die schicken Dekoreinlagen „Lava Stone Black“ ab Werk integriert.

VW T-Roc: R-Line 2.0 TSI DSG 4Motion - In die Vollen – oder Spaß mit Augenmaß? (21)Foto: Jan BürgermeisterAuch der Nutzwert kommt nicht zu kurz: 392 bis 1.237 Liter Stauraum und ein serienmäßig höheneinstellbarer Ladeboden sorgen dafür

Bequem, gut verarbeitet, digital

Darüber hinaus bietet der Volkswagen T-Roc kompaktklassen-üblich viel Platz für Passagiere und Gepäck, eine sehr gute Verarbeitung und obendrein seit dem Facelift auch allseits verfeinerte Materialien sowie wohnliches Ambiente. Die Sitze sind ausgezeichnet konturiert, bequem und langstreckentauglich gepolstert. Die Bedienung ist inzwischen auf Basis des MIB3 weitgehend digitalisiert, doch es sind für einige wichtige, häufig genutzte Funktionen noch blickfrei bedienbare Taster erhalten. Gut so. In der Sonderausstattungsliste finden sich zudem nahezu alle Extras, die das Konzernregal bereithält. Vom Travel-Assist über Navigationssysteme bis hin zum sportlich-schicken Design-Paket „Black Style“ für 845 Euro, das auch unseren Testwagen zierte. Den VW T-Roc R-Line mit dem 2.0 TSI DSG 4-Motion-Antrieb gibt es ab 42.470 Euro. Das sind rund 7.000 Euro weniger als mindestens für einen T-Roc R fällig werden. Das ist schon ein Wort. Da will gut überlegt sein, ob es wirklich die 300-PS-Sportskanone sein muss oder ob ein wenig Vernunft förderlicher für eine gute Beziehung zum persönlichen Bankberater sein könnte. Denn zumindest in Optik und Fahrverhalten ist der 190-PS-TSI auch für sportliche Fahrer durchaus eine Alternative.

VW T-Roc: R-Line 2.0 TSI DSG 4Motion - In die Vollen – oder Spaß mit Augenmaß? (22)Foto: Jan Bürgermeister

Test kompakt

Der T-Roc R-Line 2.0 TSI DSG 4Motion mit 190 PS und 320 Nm kann mit etwas Vernunft durchaus eine Alternative zum bärenstarken T-Roc R sein. In der Optik und dank Allradantrieb auch im Fahrverhalten kann er fast zum Top-Roc aufschließen, nur die reinen Fahrleistungen sind selbstverständlich etwas gezügelter. Wem das am Ende genügt, der kann eine Menge Geld sparen – oder in Extras investieren ...

Technische Daten

Motor

  • Vierzylinder-Ottomotor mit Abgas-Turboaufladung und Ladeluftkühlung,
  • vorn quer eingebaut,
  • vier Ventile pro Zylinder,
  • zwei oben liegende Nockenwellen (DOHC) mit Kettensteuerung,
  • Ein- und Auslassverstellung sowie Ventilhub-Schaltsystem,
  • Common-Rail Direkteinspritzung,
  • E-Gas,
  • Katalysator,
  • OPF,
  • Start-Stopp-System,
  • Rekuperation,
  • Emissionsklasse Euro 6d–ISC-FCM

Karosserie

  • Viertüriges Kompakt-SUV,
  • Stahl verzinkt,
  • fünf Sitze,
  • LxBxH (min.) 4.251 x 1.819 x 1.582 mm,
  • Radstand 2.594 mm,
  • Spur v/h 1.547/1.552 mm,
  • cW-Wert 0,34,
  • Leergewicht (inkl. Fahrer, 75 kg) 1.531 kg,
  • zul. Gesamtgewicht 2.040 kg,
  • Zuladung 584 kg,
  • Ladekantenhöhe 750 mm,
  • Kofferraum 392/1.237 l,
  • Dach-/Stützlast 75/80 kg,
  • Anhängelast (bis 12%, gebremst) 1.700 kg,
  • Tank 55 l

Assistenten

Serie:

  • Notbremsassistent mit Radfahrer- & Fußgängererkennung,
  • Spurhalte-Assistent,
  • Abstandstempomat
  • ACC stop & go,
  • Parklenk-Assistent,
  • Berganfahr- und Bergabfahr-Assist,
  • Fahrprofilauswahl,
  • Fernlicht-Assistent

Optional (Auswahl):

  • Travel-Assist,
  • Emergency Assist LED-Matrix-Scheinwerfer,
  • Spurwechselassistent Side Assist,
  • Rückfahrkamera

Fahrwerk

  • McPherson-Federbeine mit unteren Dreicksquerlenkern vorn,
  • Mehrlenkerachse mit getrennter Feder/Dämpferanordnung hinten,
  • Stabilisator v/h,
  • elektro-mechanische-Servolenkung,
  • Scheibenbremsen (vorn innenbel.),
  • ESP und hydraulischer Bremsassistent
  • Reifen (Serie R-Line): 215/55 R 17 auf 7 J x 17 Zoll
  • Alufelgen im „Valencia“-Design, galvanograu
  • Testwagen: 215/55 R 17 M&S auf 6 J x 17 Zoll Alufelgen im „Dijon“-Design

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